Unsere Trainerkollegin Ulrike Scheuermann hat die Methoden des "Schreibdenkens" entwickelt und ein ganzes Buch darüber geschrieben. Für unsere Trainings hat sich diese Variante
bewährt:
- Sie geben Ihren Teilnehmenden eine konkrete Frage vor, zu der sie schreiben.
- Wichtig, damit die Teilnehmenden sich nicht selbst zensieren: Sie müssen vorab wissen, dass das Geschriebene am Ende nicht vorgelesen wird.
- Ihre Teilnehmenden schreiben jede/r für sich in einer klar begrenzten Zeit von beispielsweise fünf Minuten drauflos.
- "Drauflos Schreiben" bedeutet in diesem Fall: Sobald die Uhr tickt, schreiben die Teilnehmenden alle Gedanken auf, die ihnen in den Sinn kommen und setzen den Stift erst ab, wenn die Zeit
abgelaufen ist.
- Der Schreibfluss stoppt dabei nie: Sollte der Stift einmal schneller als die Gedanken sein, schreiben die Teilnehmenden das letzte geschriebene Wort einfach so oft auf, bis der Denkfluss
weitergeht.
- Am Ende lassen Sie Ihre Teilnehmenden das Geschriebene noch einmal lesen und alles markieren, was ihnen wichtig erscheint.
Der entscheidende Vorteil dieser Methode:
- Wir sind es gewohnt, unsere Gedanken selbst zu zensieren. Bevor Teilnehmende etwas sagen, überprüfen sie meist, ob der Gedanke es überhaupt "wert" ist, formuliert zu werden. Ob sie sich
vielleicht lächerlich machen, wenn sie ihn kommunizieren. Dabei geht vieles verloren.
- Beim Schreibdenken überwinden sie die Selbstzensur und bringen ungefiltert zu Papier, was ihnen in den Sinn kommt. Dabei schreiben sie viele Gedanken auf, die sie hinterher schnell
verwerfen. Gleichzeitig haben auch Gedanken eine Chance ins Bewusstsein zu gelangen, die ohne die Befreiung von der Selbstzensur gar nicht verfolgt worden wären.
Sowohl die Themen der Eniqma Edition als auch die Trainingsvideos selbst lassen sich durch Schreibdenken bearbeiten. Sie können über diese Methode Relevanz für Ihre Gruppe zum
Thema herstellen. Wenn Sie eine Trainingseinheit zum Thema "Empathie" durchführen, können Sie zu Beginn beispielsweise zu einer dieser
Fragen schreiben lassen:
- Wozu brauche ich Empathie?
- Wann fällt es mir besonders leicht, anderen gegenüber empathisch zu sein?
- Wann fällt es mir besonders schwer, empathisch zu sein und woran liegt das?
Wenn Sie die Trainingsvideos zu Empathie durchs Schreibdenken auswerten lassen wollen, können Sie beispielsweise die Negativszene im Business zeigen und anschließend zu einer dieser Fragen
arbeiten lassen:
- Was könnte hinter dem Verhalten des Patienten in der Szene stecken?
- Wie hätte empathisches Verhalten die Situation lösen können?
- Was hat die Szene mit meinem (Arbeits-) Leben zu tun?